Das neue Jahr startet gerade, die ersten Osterbasteleien sind fertig und vielleicht fragst du dich, wofür eigentlich dieser ganze Stress mit dem Basteln gut sein soll?

Ja, das kann ich verstehen und es ist gut, dass du dir diese Frage stellst! Denn schöpferisch zu sein ist für Kinder, – aber auch für uns Erwachsene im wahrsten Sinn des Wortes lebenswichtig!

Ich spreche jetzt nicht von Schablonenbasteleien oder einem auswendig gelernten Gedicht. Nein, es geht um viel mehr! Um Lebensfreude und das gute Gefühl:

Ich kann das, ich kann meine eigenen Ideen umsetzen!

Es geht dabei um Lernmotivation, Resilienz stärken, Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung!

Oder, – wie Astrid Lindgreen einmal sagte:

„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein Leben lang schöpfen kann.

Spielen, Lernen und Gestalten wollen, ist für Kinder noch ein und dasselbe. Schöpferisch zu sein ist für sie so natürlich wie zu atmen. Sie stehen dem Leben offen und interessiert gegenüber. Doch das bedeutet auch, dass sich die Erfahrungen der ersten Lebensjahre auf das kindliche Gemüt prägender auswirken als später gemachte.

Denn jetzt entwickeln sie ihr Bild über die Welt, das Leben und sich selbst! Diese Grundeinstellungen, die sogenannten Grundmuster, werden ihr gesamtes Lern- und Sozialverhalten und, – ihre Zukunft mit gestalten!

Spielen und Gestalten

Lernen braucht Spiel, Beziehung und Freiräume um beispielsweise  unterschiedliche Materialien: wie Papier, Farben, Knete ect. kennen zu lernen und eigene Ideen dazu zu entwickeln und sie umsetzen zu lernen.

Wer kreative Fähigkeiten allein auf die „Schönen Künste“ wie Malerei, Musik oder Schauspiel begrenzt, der irrt sich! Kreativ zu sein bedeutet zum Beispiel auch, Sprache lernen, innovative Lösungswege zu ersinnen oder eigene Ideen zu entwickeln und sie mit Altbekanntem so miteinander zu verknüpfen, dass daraus wieder etwas Neues entsteht.

Bildung braucht Kreativität

Der Bereich der ästhetischen Bildung ist in unserer täglichen Arbeit ein wichtiger Bildungsbaustein, denn in ihm verbinden und verweben sich die Bereiche:

  • Gestalten & Fantasie im freien spielerischen Handeln
  • Sprachbildung
  • Motorische Entwicklung und Stärkung der Sinne
  • Sowie soziale Kompetenzen und die Ich Entwicklung.

Spielen und kreativ sein bedeutet zu lernen, – sich ganzheitlich und mit Freude zu entwickeln!

Die Bedeutung von Gestalten in der Krippe

Der Begriff Kreativität das lateinische „crescere“, das „geschehen und wachsen“ bedeutet.

Etwas neu schöpfen – erfinden – erzeugen – herstellen und dabei wachsen!

Kreativität, eine spezielle Form des Denkens (Guilford)

Seit 1950 begannen, ausgelöst durch den Psychologen Joy Paul Guilford intensive Forschungen zum Thema Kreativität. Dabei hat sich gezeigt, dass die Kreativität eines Menschen nicht mit seinem IQ korreliert (Andreasen 2005). So können Menschen mit Lernbeeinträchtigungen künstlerisch außerordentlich kreativ sein und hochintelligente Menschen andererseits nur wenig Kreativität leben.

Der Bereich Kreativität bietet unzählige und vielseitige Möglichkeiten um die Kinder auf ihrem Weg in das Leben zu stärken und sie auf das Leben vorzubereiten.

Vernetzen können

den Mut zu haben dabei auch mal gegen den Strom zu schwimmen, – das sind kreative Fähigkeiten, die neben Sozialkompetenzen, Empathie und einem gesunden Selbstvertrauen entscheidend dafür sind sein Leben gut meistern zu können.

Die Qualität unserer heutigen Bildungs- und Erziehungsarbeit kann deshalb nicht nur danach bemessen werden, ob wir die intellektuellen Fähigkeiten der Kinder ausreichend gefördert haben, sondern auch danach, ob und wie wir Kreativität und die Sinneswahrnehmungen der Kinder fördern, ihre Resilienz stärken.

Das Auge schläft bis es der Geist mit einer Frage weckt

(Reggio Pädagogik)

Fragen dazu:

  • Welche Fähigkeiten, welche Ressourcen hat das Kind?
  • Was macht es gerne, welche Interessen hat es?
  • Welches Selbstbild hat es, wie ist sein Selbstwertgefühl beschaffen?

(Quelle: Buch, Resilienz im Alltag fördern (Mutmachgeschichten und Praxisideen für starke Kinder) Don Bosco Verlag Seite. Gabriele Kubitschek)

Kreative Kinder sind einfallsreich!

  • Sie besitzen Neugier, Offenheit und Fantasie
  • Sie sind fähig sich schneller zu entspannen und Ideen „kommen“ zu lassen
  • Sie haben Freude am Experimentieren und Ausprobieren und daran Lösungen für Probleme zu finden. Sie sind bereit Fehler zu machen und daraus zu lernen
  • Die sind Meister des Vernetzens von Informationen und bereit auch schon Altbekanntes immerwieder neu zu überdenken, zu überprüfen. Sie lernen eine Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und auch ganzheitlich und „mehrspurig“ zu denken.
  • Sie haben Freude daran Visionen zu entwickeln und den Mut Träume zu verwirklichen.

Wenn du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.

(Antoine de Saint-Exupéry)

Die Aktionskategorien

In der Reggiopädagogik gibt es die Aktionskategorien. Was bedeutet, dass man methodisch- didaktisch Verbindungen gestaltet! Brücken zwischen dem rationalen, forschenden und dem kreativen, künstlerischen Handeln der Kinder.

In dem man:

  • Erkundend-experimentelles Handeln
  • Nachdenken über Wirkungszusammenhänge
  • Kommunikation über Handlungen und Hypothesen
  • Assoziationen und Fantasien

miteinander spielerisch verbindet. Das BIMBAMBINI ® Konzept ist ein praxiserprobtes Beispiel dafür, wie man diese Aktionskategorien kreativpädagogisch im Kitaalltag umsetzen kann und damit die Kinder auch in ihrer Resilienz stärken kann.

Beachtungsbogen für den Einsatz in der Kita

(Resilienz und Kreativität)

100% kostenfrei.